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Herbstzeit – Vatazeit I Ayurveda im Jahreslauf

Es ist Oktober, der Herbst hat nun endgültig Einzug gehalten.

Und wieder ist die Welt im Wandel… Nach der Lethargie der Sommerhitze kommt wieder Bewegung in die Welt. Wir erleben das Jahr sich neigen, wir erleben die ersten Herbstwinde im Haar. Die Laubblätter verfärben sich, die Zugvögel sammeln sich. Die Wärme des Sommers schwindet, in der Natur und auch in uns. Wir empfinden die Morgentemperaturen nicht mehr als erfrischend, sondern eher als kalt. Unsere Haut wird rau, unsere Augen trocken.

Der Herbst ist Veränderung, ist Wandel und Bewegung.

Der Herbst ist Vata-Zeit

Das Wetter ist wechselhaft, die Temperaturen schlagen schnell um. Es herrscht nun das Luftelement vor, die Natur nimmt die Eigenschaften kühl, trocken, wechselhaft (Witterung), leicht, beweglich, rau (Wind) an.

Eigenschaften, die dem Vata-Dosha zugeordnet werden.

Und so wie in der Natur nun das Vata-Dosha dominiert, so gewinnt es auch in uns an Präsenz. Dabei ist es das einzige Dosha, das aufgrund seiner Elemente (Raum, Luft) und Eigenschaften beweglich ist und selbst Bewegung hervorbringt.

Das Vata in uns

Seine Beweglichkeit macht das Vata-Dosha anfällig für Störungen. Ich sage dazu, es lässt sich „leicht wegschubsen“.

Ein gestörtes Vata-Dosha führt bspw. zu

  • Verdauungsstörungen,
  • Trockenheit von Haut und Augen,
  • Störungen im Nervensystem wie Ängste, Nervosität, Schlafstörungen.

Und daraus resultiert nun unsere Aufgabe uns selbst gegenüber: Das Vata in uns zu befrieden.

Denn mit einem gestörten Vata können wir nicht nur sprichwörtlich „durch den Wind“ sein.

Empfehlungen, wenn Vata vorherrscht

Mit den Empfehlungen zur Lebensweise und Ernährung können die Eigenschaften von Vata ausgeglichen werden. Unser Augenmerk liegt auf …

  • der verdauungsfördernden Ernährung,
  • dem Ausgleich der Trockenheit, indem wir Feuchte von Innen (Ernährung) und Außen (Ölanwendungen) zuführen sowie
  • dem Ausgleich der Erfahrung von „durch den Wind sein, wie weggeschupst sein“, indem wir uns entschleunigen („den Wind aus den Segeln nehmen“) bspw. durch Massagen, Entspannungsübungen, Atemübungen, Yoga und „erdende“ Gemüsesorten.

Hier nun meine Anregungen…

Lebensweise

  • gerne zeitig aufstehen und die Morgenstille wahrnehmen
  • Morgentoilette mit Zungenreinigung, Nasenreinigung/-spülung und anschließend 1 Tropfen Sesamöl je Nasenloch
  • wenn Zeit ist, dann gerne eine Massage mit körperwarmen Sesam-/Mandelöl
  • Nadi Shodana (Wechselatmung) – eine einfache Atemübung, die ausgleichend auf das Nervensystem wirkt
  • im Yoga helfen Vorbeugen, Drehungen und entspannende Asanas wie Shavasana (Totenstellung), Vata auszugleichen
  • das 3WetterTaft ignorieren und draußen Mütze tragen, so verlieren wir keine Wärme über den Kopf
  • ausreichend Zeit, Raum und Platz für Ruhephasen und Entspannung lassen, abends keine aufwühlenden Themen konsumieren (Buch, Film)
  • abends eine warme Milch mit Safran
  • abends eine Fußmassage mit warmem Sesam-, Lavendelöl
  • eine Meditation am Abend zum „Runterkommen“
  • Nachtruhe gegen 22 Uhr anpeilen

ergänzend dazu kann hilfreich sein, die Einnahme von bspw.

  • Propolis
  • Bienenpollen
  • Cystus Halstabletten
  • Vitamin D3

Ernährung

zu bevorzugen:

  • die Geschmacksrichtungen süß, sauer, salzig, leicht scharf
  • verdauungsunterstützende und Vata ausgleichende Gewürze wie Kreuzkümmel, Ingwer, Kurkuma, Koriander, Schwarzer Pfeffer, Asafoetida, Kardamom, Vanille, Zimt
  • so viele Tagesmahlzeiten wie möglich warm gestalten
  • morgens ein warmer Getreidebrei (Porridge), verfeinert mit bspw. Nüssen, Mandeln, eingeweichten Trockenfrüchten, Ahornsirup/Honig
  • auch mittags und abends warme, feuchte Speisen Eintöpfe und Suppen
  • „erdende“ Gemüsesorten wie Kartoffeln, Kürbis, Möhren
  • ausreichend warmes Wasser, Ingwerwasser, wärmende Kräutertees

zu vermeiden:

  • die Geschmacksrichtungen bitter, zusammenziehend, stark scharf
  • kalte und rohe Speisen
  • trockene Speisen (Knäckebrot!)
  • fermentierte Nahrungsmittel
  • hefehaltige Nahrungsmittel

Ich wünsche dir und euch einen schönen, bunten und sonnigen Herbst, mit einer wärmenden Suppe auf dem Herd nach einem winddurchpusteten Spaziergang!

Und wenn der Himmel grau bleibt, dann hilft das hier.

In der Natur dominiert Vata von September bis Ende November. Wenn sich der Winter ankündigt und es vermehrt kalt und feucht wird, gewinnt dann auch das Kapha-Dosha an Einfluss und das Bedürfnis, ihm und seinen Widrigkeiten wie einer Erkältung vorzubeugen.


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