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Der Welt-MS-Tag 2016 – und warum ich ihn vergesse

Durch Zufall bin ich drüber gestolpert. Über den letzten Mittwoch im Mai.

Ich habe auf Sophies Blog gelesen, von dort weiter zu Deine Christine!. Und da war er Thema:

der Welt-MS-Tag 2016

Ist es also wieder soweit?

Ein Tag, ganz speziell für die Menschen mit MS. Ein Tag mit Veranstaltungen, rund um die MS – in vielen Städten der Republik. An keiner einzigen nehme ich teil.

… und warum ich ihn vergesse

Ich tue mich schwer mit diesem Tag.

Es ist auf jeden Fall richtig, die „Anderen“ aufzuklären, zu informieren. Ihnen sogar Berührungsängste zu nehmen. Es ist auch auf jeden Fall richtig, für seine Rechte einzutreten. Für Selbstbestimmung. Für Anerkennung.

Und doch tue ich mich schwer damit.

Denn wie sah denn der letzte Dienstag im Mai aus? Und der heutige Mittwoch? Und wie wird der letzte Donnerstag im Mai aussehen?

Mein letzter Dienstag im Mai hielt eine Überraschung für mich bereit. Auf dem Weg in den Innenhof des Uni-Campus Augustusplatz.

Habe ich mit purer Willenskraft – ok, und mit meinem Beitrag auf der Uni-Leipzig-Facebook-Seite – die Dematerialisierung der Fahrräder bewirkt? Wahnsinn… Ich trete echt in andere Bewusstseinszustände ein *kicher*

Bild01_CampusAugustusplatz 24.05.2016Quelle: Marit Mueller
Bild01_CampusAugustusplatz 24.05.2016

Denn einen Monat zuvor, nein – eigentlich die ganze Zeit seit Eröffnung (März 2009!!!) des Campus sah es da jeden Tag so aus…

Bild02_CampusAugustusplatz 26.04.2016Quelle: Marit Mueller
Bild02_CampusAugustusplatz 26.04.2016

Bunte Fahrradreigen am Handlauf. Und die Fahrrad-Garage 30 Meter weiter. Seit März 2009 wäre also jeder Tag eines MS-Welt-Tages würdig gewesen. Oder eines Behinderten-Tages allgemein. Eines Handlauf-Tages. Eines Tages des kostenpflichtig-abgeschleppten-Fahrrades.

Aber ich schweife ab. Du merkst aber, worauf ich hinaus will? Es bedarf täglicher Aufmerksamkeit. Für die eigenen Bedürfnisse. Und die Bedürfnisse der Anderen. Ob anders oder nicht. Und darum vergesse ich den Welt-MS-Tag.

Mein letzter Mittwoch im Mai war ein guter Mittwoch. Was macht ihn zu einem MS-Tag? Ich hatte Physiotherapie. Und ich habe meinen Blog geschrieben.

… und was statt dessen an Bedeutung gewinnt

Übrigens. Noch so ein Gedenktag, der mehr und mehr an Bedeutung verliert. Der 10. Januar 2001. Mein Diagnose-Tag.

Ein Gedenktag, der mir dafür wieder ins Bewusstsein rückt: Der Tag, an dem ich den Rückweg antrat. Der 19. Juni 2011.

Und der letzte Donnerstag im Mai bringt mir und Dir passend dazu meinem neuen Blogartikel. Über meinen Rückweg. Bis dahin!

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